Warum Regenwasserversickerung?
In Deutschland wird täglich eine natürliche Fläche von ca.129 Hektar oder 175 Fußballfelder überbaut bzw. versiegelt. Das hat folgende Auswirkungen:
- Ältere Kanäle sind bei starken Regenereignissen überlastet
- Immer größere Kanäle und Regenrückhaltebauwerke müssen gebaut werden
- Die Kläranlagen sind überlastet
- Die Hochwassergefahr, insbesondere bei kleineren Flüssen, steigt
- Die Grundwasser-Neubildung vor Ort nimmt ab.
Wie löst man das Problem?
- Wenn möglich, Regenwasser sammeln, temporär zurückhalten und vor Ort versickern (zentrale oder dezentrale Versickerung)
- Wenn Versickerung nicht möglich, Regenwasser sammeln, speichern und zeitverzögert den
verschiedenen Vorflutern zuführen (Kanäle, Fließgewässer, Seen)
Vorteile der Regenwasserversickerung:
- Entlastung des örtlichen Kanalnetzes
- Geringere Kosten im Kanalbau, bei der Kanalmodernisierung und beim Betrieb der Kläranlage
- Minderung der Hochwassergefahr und Verringerung der Kosten für den Hochwasserschutz
- Beitrag zum Schutz der Fließgewässer durch Reduktion der hohen punktuellen Einleitungen
- Beitrag zur Sicherung des Grundwasservorrates
- Kosteneinsparung durch Wegfall der vom Grundstückseigentümer zu zahlenden Versiegelungsabgabe
Welche Arten von Versickeranlagen gibt es?
Bei oberirdischer Rückhaltung des Regenwassers:
- Flächenversickerung
- Beckenversickerung
- Muldenversickerung
Bei unterirdischer Rückhaltung des Regenwassers:
- Schachtversickerung
- Rigolenversickerung
- Kiesrigolen
- Rohrrigolen
- Blockrigolen
Die oberirdischen Versickeranlagen sind mit dem Nachteil des großen Flächenbedarfs verbunden. Die Schachtversickerung stellt ein punktuelles Versickerungsverfahren dar und bietet dementsprechend den geringsten Grundwasserschutz. Die Kiesrigolenversickerung weist einen relativ geringen Speicherkoeffizienten auf und entspricht nicht mehr dem Stand der Technik. Der Speicherkoeffizient von Rohrrigolen ist zwar deutlich höher; ihr Einsatz ist jedoch nur bei niedrigen Grundwasserständen sinnvoll. Den höchsten Speicherkoeffizienten weisen Blockrigolen auf.